Eventfotografie Tipps & Tricks

Als Eventfotograf in Hannover habe ich umfangreiche Erfahrungen bei verschiedensten Veranstaltungen gesammelt, darunter Sportevents, Firmenfeiern, Messen, Geburtstage, Hochzeiten und natürlich in der Partyfotografie, ein Bereich, in dem ich meine Karriere 2012 begann. In diesem Artikel teile ich mein gesammeltes Wissen und biete tiefe Einblicke in die Welt der Eventfotografie.Von der ersten Anfrage bis zum Versand der finalen Fotos – hier finden Sie Tipps und Tricks, die sowohl für mich selbst als auch für meine Kunden und Kollegen aus der Fotografiebranche eine wertvolle Ressource darstellen. Sollten nach der Lektüre noch Fragen offen sein, zögern Sie nicht, mir eine E-Mail zu senden. Ich freue mich darauf, mein Wissen mit Ihnen zu teilen und Ihnen zu helfen, Ihre Fähigkeiten in der Eventfotografie zu verbessern.

Was ist Eventfotografie?

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, umfasst die Eventfotografie eine Vielzahl von Veranstaltungstypen, die Kunden fotografisch festgehalten haben möchten. Obwohl fotografisch die Herangehensweise oft ähnlich ist, unterscheide ich in meiner Praxis zwischen Privat- und Geschäftskunden.

Für Geschäftskunden

  • Firmenveranstaltungen
  • Jubiläen
  • Weihnachtsfeiern
  • Tagungen
  • Seminare
  • Messen
  • Ausstellungen
  • Veröffentlichungen
  • Mitarbeiterevents

Für Privatkunden

  • Hochzeiten
  • Geburtstag
  • Konfirmationen
  • Kummunionen
  • Taufen

Im Kern ist die Eventfotografie das dokumentarische Festhalten von Geschehnissen innerhalb eines festgelegten Rahmens bei einer Veranstaltung, festgehalten in Bildern. Dieser Bereich der Fotografie erfordert ein tiefes Verständnis für die Dynamik und die emotionale Ladung des jeweiligen Events, um die entscheidenden Momente effektiv einzufangen.

Anfragen für Eventfotografie

Wenn Unternehmen einen Fotografen für ein Event buchen möchten, steht häufig die Verfügbarkeit des Fotografen sowie der Preis im Vordergrund. Oftmals bevorzugen Kunden dabei regionale Dienstleister, auch wenn das nicht immer der Fall ist.

„Hallo, wir sind auf der Suche nach einem Fotografen für unser [Event] mit anschließendem [Ereignis] in [Stadt]. Das Event findet am [Datum] statt. Viele Grüße.“

Typischerweise erhält der Fotograf eine Anfrage per E-Mail, die in etwa folgenden Inhalt hat:Für den Fotografen sind diese Informationen zunächst ausreichend, um eine erste Einschätzung zur Verfügbarkeit geben zu können.

Kennenlernen des Eventfotografen

Idealerweise enthält die Anfrage an den Fotografen eine Telefonnummer. Fehlt diese, könnte dies bereits ein Anzeichen für eine weniger ernsthafte Anfrage sein.

Ist der Fotograf am gewünschten Termin verfügbar, sollte er die Initiative ergreifen und telefonisch Kontakt aufnehmen. Dieser Schritt dient dazu, die Rahmenbedingungen abzuklären und festzustellen, ob eine Zusammenarbeit für beide Seiten sinnvoll ist.

Im Gespräch ist es wichtig, weitere Details zu erfragen, um den Aufwand und die Erwartungen des Kunden genau zu verstehen. Eine effektive Zusammenarbeit ist ohne diese Informationen kaum möglich. Jeder Fotograf mag zwar eine individuelle Herangehensweise haben, doch ein gut strukturierter Workflow ist für den Erfolg der Zusammenarbeit entscheidend.

Ohne eine klare Abklärung der Rahmenbedingungen, von den Aufgaben des Fotografen bis hin zur Bildlieferung und Bezahlung, enden Projekte oft mit Unzufriedenheit auf beiden Seiten.

Bereits im ersten Gespräch sollte geklärt werden, ob eine Zusammenarbeit passend ist. Sollte dies nicht der Fall sein, ist es vorteilhaft, dies frühzeitig zu kommunizieren. Kein Fotograf möchte Ungewissheiten im Hinterkopf behalten und kein Kunde sollte unnötig Zeit mit Preisvergleichen verschwenden. Wenn du als Fotograf feststellst, dass der Auftrag zu umfangreich ist oder der Kunde nicht bereit ist, dein Honorar zu zahlen, ist es besser, den Auftrag direkt abzulehnen.

Eventfotograf buchen

Es kann vorkommen, dass ein Event so groß und bedeutend ist, dass eine ausführliche Beratung erforderlich wird, insbesondere wenn weitere Entscheidungsträger involviert sind. In solchen Fällen sollte ein qualifizierter Fotograf definitiv bereit sein, eine umfangreiche, kostenlose und unverbindliche Beratung anzubieten.

Wichtig ist jedoch, dass am Ende dieser Beratung eine klare Entscheidung über die weitere Zusammenarbeit getroffen wird. Für Fotografen ist es essenziell zu verstehen, dass ohne eine bindende Zusage die Gefahr besteht, Zeit zu verschwenden. Zudem hinterlässt es einen schlechten Eindruck, wenn der potenzielle Kunde nicht in der Lage ist, eine Entscheidung zu treffen. Vermeide Aussagen wie „Ich muss noch eine Nacht darüber schlafen“ und bestehe nach deiner maximal 90-minütigen Beratung auf eine definitive Entscheidung. Ein klares Nein schafft geistige Kapazitäten und Klarheit für beide Seiten.

Nach der Entscheidung kannst du entweder ein Angebot oder direkt eine Rechnung erstellen und mit der Umsetzung beginnen.

Vorbereitung in der Eventfotografie

Die erfolgreiche Umsetzung in der Eventfotografie beginnt mit einer gründlichen Vorbereitung. Obwohl das Prinzip der Eventfotografie recht einfach erscheint – es geschieht etwas, und es muss fotografiert werden – erfordert jeder Auftrag eine spezifische Vorbereitung.

Oft werden vor, während oder nach dem Event Portraits gewünscht, und die Abläufe müssen reibungslos und zügig vonstatten gehen. Daher ist eine gute Vorbereitung unerlässlich.

Für Fotografen ist es besonders wichtig, den genauen Ablauf der Veranstaltung zu kennen und zu verstehen, welche spezifischen Aspekte der Kunde auf den Bildern festgehalten sehen möchte. Zum Beispiel könnte es entscheidend sein, auf einer Messe um 13:25 Uhr den Redner auf der Bühne zu fotografieren und unmittelbar danach ein Portrait von zwei Personen bei einer Urkundenüberreichung aufzunehmen.

In anderen Fällen, wie bei einer Hochzeit, könnte es für das Brautpaar wichtig sein, besondere Momente wie die erste Begegnung in der Kirche festzuhalten oder sicherzustellen, dass wertvolle Aufnahmen der Großmutter gemacht werden, die vielleicht schon sehr alt ist.

Ohne ein detailliertes Verständnis der Kundenwünsche ist ein Scheitern fast vorprogrammiert. Die Vorbereitung endet jedoch nicht nur mit dem Wissen um die Wünsche des Kunden. Es ist ebenso entscheidend, dass du dich selbst und deine Ausrüstung perfekt auf die Anforderungen der Veranstaltung abgestimmt hast.

Kameraauswahl für die Eventfotografie

Die Wahl der richtigen Kamera ist ein häufig diskutiertes Thema unter Fotografen. Dabei steht nicht das Kameramodell im Vordergrund, sondern was man mit der Kamera erreichen kann.

Für die Eventfotografie ist es oft notwendig, auch in dunkleren Umgebungen ohne ständigen Einsatz eines Blitzes zu fotografieren. Daher ist eine gute ISO-Leistung entscheidend. Die Verwendung des Blitzes sollte konsistent gehandhabt werden, um zu vermeiden, dass die Bildstimmung durch unterschiedliche Beleuchtungstechniken beeinträchtigt wird. Bei Portraits, die sich von der dokumentarischen Fotografie unterscheiden, kann der Ansatz variieren.

Ich habe gute Erfahrungen mit Kameras gemacht, die selbst bei ISO 1600 oder sogar 3600 kaum Bildrauschen zeigen. Die Nikon Z6ii ist beispielsweise hervorragend dafür geeignet. Sie ermöglicht es, auf den Blitz zu verzichten, da sie selbst in sehr dunklen Bereichen kaum rauscht und der Autofokus zuverlässig arbeitet.

Allerdings muss man auch die Art der Veranstaltung berücksichtigen. Bei Sportevents und schnellen Bewegungen unter schlechten Lichtverhältnissen könnte eine noch leistungsfähigere Kamera notwendig sein. Manchmal muss sich der Fotograf für spezielle Anforderungen eine teurere Kamera mieten und die Kosten dafür an den Kunden weitergeben, um die gewünschte Bildqualität zu garantieren.

Objektive für die Eventfotografie

In der Eventfotografie ist die Auswahl der Objektive entscheidend für die Flexibilität und Qualität der Aufnahmen. Die sogenannte "heilige Dreifaltigkeit" der Zoomobjektive, die für die meisten Kamera-Systeme verfügbar sind, bietet eine hervorragende Abdeckung für die meisten Situationen (Nur, wenn deine Kamera mit hoher ISO wenig rauscht!):

Diese Objektive ermöglichen es, eine breite Palette von Szenarien abzudecken, von Weitwinkelaufnahmen bis hin zu Porträts und detaillierten Teleaufnahmen. Zusätzliche Objektive sind meist nur für spezielle Anforderungen wie Sportfotografie notwendig, wo trotz Distanz zum Geschehen Nahaufnahmen gefragt sind. Solche spezialisierten Objektive können bei Bedarf auch gemietet werden.

Persönlich fotografiere ich in den meisten Fällen mit 35 mm und 50 mm Festbrennweiten, was zu einer sehr konsistenten Bildsprache in meinen Arbeiten führt. Bei Bedarf setze ich jedoch auch Weitwinkel- oder Telezoomobjektive wie das 16-35 mm oder das 70-200 mm ein, um auf spezifische Anforderungen der Veranstaltung reagieren zu können.

Essentials für die Kameratasche eines Eventfotografen

Nicht alles, was Sie besitzen, muss ständig dabei sein, aber es ist wichtig, ausreichend Ausrüstung mitzuführen. Zu den Must-haves zusätzlich zur Kamera und den Objektiven gehören:

Warum diese umfangreiche Ausrüstung? Es gibt viele mögliche Szenarien: Speicherkarten können ausfallen – auch die hochwertigen Modelle wie Sandisk Extreme Pro sind nicht immun dagegen. Für qualitativ hochwertige Portraits muss manchmal geblitzt werden, Objektive können verschmutzen, und während langer Einsätze können auch persönliche Bedürfnisse wie Hunger, Durst oder kleinere Verletzungen eine Rolle spielen. Zudem ist es oft notwendig, die Bilder noch vor Ort auszuwählen und an die Presse oder Marketingabteilungen zu versenden.

Eine Kamera mit zwei Speicherkartenslots und idealerweise eine Backup-Kamera erhöhen die Zuverlässigkeit und Flexibilität erheblich.

Die richtige Kleidung für Eventfotografen

Die äußere Erscheinung eines Fotografen spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle bei Veranstaltungen. Es ist unangemessen, in legerer Kleidung wie T-Shirts oder gar Jogginghosen zu erscheinen, wie es bei einigen Fotografen zu beobachten ist. Selbst bei einer Hochzeit habe ich schon einen Fotografen in Jogginghose gesehen – ein klarer Fauxpas.

Fotografen sollten sich dem Anlass entsprechend kleiden: Keine Turnschuhe oder T-Shirts. Ein Sakko kann erforderlich sein, obwohl ein schwarzes Hemd meistens ebenfalls akzeptabel ist.

Es ist wichtig, dass Fotografen bei einer Veranstaltung so unauffällig wie möglich bleiben. Die besten Fotos entstehen oft, wenn die Anwesenden nicht direkt in die Kamera schauen und nicht einmal bemerken, dass sie fotografiert werden. Diskretion ist dabei entscheidend – es geht darum, in der Masse unterzugehen und gleichzeitig stets ein wachsames Auge auf das Geschehen oder die Schlüsselpersonen zu haben, um bei Bedarf schnell eingreifen zu können.

Vorsorge treffen für den Fall einer defekten Kamera und Ausfall des Fotografen

Im Beruf des Fotografen kann es vorkommen, dass technisches Equipment ausfällt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass der Fotograf selbst aus gesundheitlichen oder anderen unvorhersehbaren Gründen ausfällt. Daher kann eine Assistenz oder sogar ein zweiter Fotograf besonders nützlich sein, insbesondere bei komplexen Setups wie einem mobilen Studio. In jedem Fall ist es entscheidend, immer eine Ersatzkamera dabei zu haben. Die Realität zeigt, dass selbst die beste Technik irgendwann versagen kann.

Es ist daher unerlässlich, für solche Notfälle vorbereitet zu sein, um sicherzustellen, dass die Arbeit nicht durch technische Probleme oder persönliche Ausfälle unterbrochen wird und die Veranstaltung weiterhin professionell dokumentiert werden kann. Eine Backup-Kamera und die Anwesenheit eines zusätzlichen Fotografen in Ihrer Ausrüstung können die Rettung des Tages sein und stellen sicher, dass Sie allen Eventualitäten gewachsen sind.

Eventfotografie: Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Durchführung

Eine gründliche Vorbereitung ist ein entscheidender Meilenstein in der Eventfotografie, den man nicht unterschätzen sollte. Das richtige Equipment dabei zu haben, genau über den Ablauf Bescheid zu wissen und die Schlüsselpersonen der Veranstaltung zu kennen, schafft eine wichtige Grundlage für Sicherheit und Ruhe bei der Arbeit. Mit dieser Vorbereitung hast du den perfekten Überblick über das Geschehen und kannst dich voll und ganz auf das Fotografieren konzentrieren, ohne dir Sorgen um die Technik machen zu müssen.

Diese umfassende Vorbereitung ermöglicht es dir, flexibel auf unerwartete Situationen zu reagieren und die entscheidenden Momente des Events effektiv einzufangen. So stellst du sicher, dass deine Bilder nicht nur technisch einwandfrei, sondern auch inhaltlich aussagekräftig sind.

Tipp: Rechtzeitig am Veranstaltungsort sein

Bevor du mit der Arbeit beginnst, ist es entscheidend, sich mit der Umgebung vertraut zu machen. Zwar ist es für einen erfahrenen Fotografen oft nicht notwendig, den Veranstaltungsort bereits Tage vor dem Event zu besichtigen, jedoch ist es wichtig, vor Beginn ausreichend Zeit einzuplanen, um die Location zu erkunden. Ob es 15 Minuten oder eine Stunde dauert, hängt von der Größe des Ortes und den spezifischen Anforderungen deines Auftrags ab, wie etwa dem Aufbau eines kleinen Studios.

Zu den wichtigen Aufgaben vor Ort gehört es auch, sich anzumelden, Smalltalk zu führen, die Ausrüstung vorzubereiten und einen sicheren Ort für die Aufbewahrung deiner weiteren Ausrüstung zu finden. Auch das Akklimatisieren an die Umgebung ist nicht zu unterschätzen. Für all diese Vorbereitungen plane ich üblicherweise 30 bis 60 Minuten ein, je nach Umfang und Art des Events. Dies stellt sicher, dass du vollständig bereit bist, wenn das Event startet, und du dich voll und ganz auf das Festhalten der wichtigen Momente konzentrieren kannst.

Tipp: Nicht stören

Diskretion ist ein Schlüsselaspekt in der Eventfotografie. Sich in der Masse zu verbergen kann oft vorteilhaft sein, doch es gibt auch Momente, in denen ein Fotograf nicht zu zurückhaltend agieren sollte. Wichtig ist es jedoch immer, Selbstkontrolle zu bewahren und nicht störend aufzufallen. Aggressives Fotografieren aus der ersten Reihe oder auffälliges Verhalten kann als störend empfunden werden und das Erlebnis für die Gäste beeinträchtigen.

Halte daher immer einen angemessenen Abstand und achte darauf, mit deinem Verhalten und deiner Arbeitsweise niemals die Hauptattraktion der Veranstaltung zu überschatten. Durch respektvolles und unaufdringliches Fotografieren sicherst du nicht nur bessere Aufnahmen, sondern bewahrst auch eine angenehme Atmosphäre für alle Anwesenden.

Trick: Leise fotografieren bei Events

Immer mehr Kunden wünschen sich, dass während der Veranstaltung leise fotografiert wird. Dank moderner Systemkameras ist dies heute gut umsetzbar. Dies ist besonders wichtig während Reden oder anderer ruhiger Momente, um die Stimmung nicht zu stören und das Erlebnis so authentisch wie möglich zu halten, als wäre kein Fotograf anwesend.

Obwohl das leise Fotografieren ein wertvolles Detail ist, das die Professionalität eines Fotografen unterstreicht, ist es kein absolutes Muss. Es dient eher als ein zusätzliches Qualitätsmerkmal, das den Respekt gegenüber dem Event und seinen Teilnehmern zeigt und dazu beiträgt, die natürliche Atmosphäre der Veranstaltung zu bewahren.

Trick: Vermeidung von Serienbildern

Neben der Vermeidung von Lärm durch den Spiegelschlag sollten Serienaufnahmen auch aus anderen wichtigen Gründen vermieden werden. Einer der größten Nachteile von Serienbildern ist der erhöhte Aufwand bei der Bildauswahl. Es mag in Ordnung sein, von derselben Szene zwei oder drei Aufnahmen zu machen, mehr sollte es jedoch nicht sein. Als Fotograf sollte man fähig sein, den entscheidenden Moment präzise einzufangen.

Zudem ist es weder wirtschaftlich noch angenehm, aus einer Flut von 1700 Fotos die besten 20 herausfiltern zu müssen. Das macht den Bearbeitungsprozess nicht nur zeitaufwendig, sondern auch weniger effizient. Durch gezieltes Fotografieren können Sie sicherstellen, dass jede Aufnahme zählt und die Qualität der Eventdokumentation hoch bleibt.

Trick: Optimale Kameraeinstellungen für Eventfotografie

Die richtigen Kameraeinstellungen sind entscheidend, um in der Eventfotografie erfolgreich zu sein. Ich habe gute Erfahrungen mit dem Blendenprioritätsmodus gemacht, kombiniert mit einer festen ISO-Einstellung. Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, das Bildrauschen so gering wie möglich zu halten. Deshalb empfiehlt es sich, die Blende nicht unter f/2.2 oder f/2.8 zu wählen.

Was die Belichtungszeit betrifft, so sollte diese – abhängig von der Kamera, der Bildstabilisierung und der Bewegung im Bild – nicht unter 1/100 Sekunde fallen. Eine Einstellung von 1/125 Sekunde ist in den meisten Fällen sicher, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden. In Räumen mit Kunstlicht resultieren diese Einstellungen häufig in einer ISO von etwa 1600 bis 3200.

Diese Einstellungen helfen dabei, klare und scharfe Bilder zu erfassen, selbst unter herausfordernden Lichtverhältnissen, ohne die Atmosphäre des Events durch übermäßiges Rauschen zu beeinträchtigen.

Tipp: Umgang mit Blitzlicht bei Events

Der Einsatz von Blitzlicht auf Events ist ein häufig diskutiertes Thema unter Fotografen. Viele Kollegen setzen auf Aufsteckblitze, was jedoch nicht jedermanns Sache ist. Basierend auf meinen Erfahrungen als Hausfotograf im Funpark und anderen Nachtclubs als regelmäßiger Partyfotograf bevorzuge ich es, Aufsteckblitze zu vermeiden. Der Grund liegt darin, dass sich die Lichtverhältnisse mit unterschiedlichen Distanzen verändern, was zu inkonsistenten Bildern führen kann.

Das Fotografieren mit einem 70-200mm Objektiv aus der Ferne oder das Erfassen von Gruppen mit einem 24-70mm Objektiv kann sich als unpraktisch erweisen, wenn man nur auf einen Aufsteckblitz angewiesen ist.

Eine mögliche Alternative wäre der Einsatz eines Assistenten, der mit einer Softbox folgt. Allerdings kann dies in der Praxis schwierig sein, da es viel Platz beansprucht und man leicht auffällt.

Meiner Meinung nach ist die beste Lösung, auf einen Blitz zu verzichten, wenn es die Situation erlaubt, und stattdessen eine leistungsfähige Kamera zu verwenden, die auch unter schwierigen Lichtbedingungen gute Ergebnisse liefert. Die Nikon Z6ii ist ein Beispiel für eine Kamera, die auch ohne Blitzlicht hervorragende Aufnahmen ermöglicht.

Tipp: Tabus in der Eventfotografie

In der Eventfotografie gibt es bestimmte Szenen, die man vermeiden sollte, insbesondere als Anfänger. Es ist zum Beispiel ein absolutes No-Go, Menschen beim Essen oder mit unvorteilhaften Gesichtsausdrücken zu fotografieren – selbst wenn sie sich nur im Hintergrund befinden. Ebenso sollte das Festhalten von peinlichen oder kompromittierenden Situationen vermieden werden.

Das bedeutet nicht, dass man jede Person, die sich auf Fotos unvorteilhaft findet, ausschließen sollte. Vielmehr geht es darum, offensichtlich unvorteilhafte oder unangenehme Momente für die Beteiligten nicht zu dokumentieren. Solche Bilder können die Atmosphäre beeinträchtigen und den Respekt gegenüber den Gästen untergraben. Es ist wichtig, diskret und einfühlsam zu handeln, um die Integrität der Veranstaltung und ihrer Teilnehmer zu wahren.

Tipp: Ein Lächeln kann Wunder wirken

In der Rolle des Fotografen sind Sie weit mehr als nur jemand, der eine Kamera hält. Oftmals übernehmen Sie auch die Rolle eines Entertainers, insbesondere bei Gruppenfotos und Porträts. Hier ist es entscheidend, professionell zu wirken, Anweisungen zu geben, freundlich zu bleiben und gegebenenfalls einen Witz zu machen, um die Stimmung zu lockern. Das Gewinnen von Aufmerksamkeit ist nicht immer einfach, aber für ein gutes Foto manchmal unerlässlich, abhängig vom Kontext der Aufnahme.

Als Faustregel gilt: Bewahren Sie stets ein Lächeln und eine positive Ausstrahlung, egal wie anstrengend die Arbeit auch sein mag. Ein freundliches Auftreten schafft eine angenehme Atmosphäre, die sich nicht nur positiv auf die Stimmung Ihrer Motive, sondern auch auf die Qualität der Fotos auswirkt.

Tipp: Das richtige Mindset für Eventfotografen

Als Eventfotograf ist es essenziell, die Wünsche der Kunden stets im Vordergrund zu halten. Bedenken Sie immer: Sie sind nicht nur Teil des Events, sondern werden auch dafür bezahlt, genau das zu liefern, was der Kunde möchte. Manchmal bedeutet das auch, auf die Wünsche der Gäste einzugehen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass jemand sagt: „Ey, Fotograf! Komm her und mach ein Foto von uns!“

Auf solche Aufforderungen kann man auf verschiedene Weisen professionell reagieren. Eine Möglichkeit ist, sich mit Namen vorzustellen und dabei freundlich zu bleiben. Manchmal kann es jedoch auch angebracht sein, freundlich aber bestimmt zu antworten: „Das geht auch freundlicher. Wenn ich dich von deiner besten Seite fotografieren soll, musst du dich auch so benehmen.“

Obwohl solche Kommentare oft von schwierigen Personen kommen, ist es wichtig, sich nicht zu sehr davon beeinflussen zu lassen. Es ist nicht erforderlich, alles zu tolerieren, aber am Ende des Tages zählt, wie die Menschen, mit denen Sie gearbeitet haben, Sie wahrnehmen und ob Sie qualitativ hochwertige Fotos liefern. Wenn der Kunde spezifische fotografische Wünsche hat, erfüllen Sie diese und stellen Sie Ihr Ego zurück. Dies wird nicht nur zu zufriedeneren Kunden führen, sondern auch Ihre Professionalität unter Beweis stellen.

Nachbearbeitung von Eventfotos

Nach dem Event sitzen Sie nun am PC oder manchmal sogar direkt vor Ort am Laptop, um die Bilder zu bearbeiten. Ein entscheidender Schritt ist dabei die Reduktion der großen Menge an Aufnahmen auf eine überschaubare Auswahl qualitativ hochwertiger Bilder. Wichtig ist es, die bearbeiteten Fotos schnell zu liefern – bei Aufträgen im geschäftlichen Bereich sollten die Bilder spätestens einen Tag nach dem Event fertiggestellt und dem Kunden zur Verfügung gestellt werden.

Die Bearbeitung selbst sollte schlicht und effektiv sein. Um die häufig gestellte Frage „Lightroom oder Photoshop?“ zu beantworten: Für die meisten Zwecke ist Lightroom völlig ausreichend. Photoshop sollte nur in Ausnahmefällen verwendet werden, beispielsweise wenn spezielle Retuschen erforderlich sind. Dennoch gilt die Regel, dass alles, was vor zwei Wochen schon im Gesicht war, nicht retuschiert wird.

Bei Privatkunden und insbesondere bei Hochzeiten kann die für die Fotografie aufgewendete Zeit auch für die Bildbearbeitung angesetzt werden. Bei geschäftlichen Aufträgen sollte die Bearbeitung hingegen zügiger erfolgen, da hier der Fokus mehr auf der Darstellung einzelner Kernmomente liegt und nicht darauf, eine Geschichte zu erzählen.

Eventfotos an Kunden ausliefern

Grundsätzlich kann ich diese Services besonders empfehlen, weil sie Zeit sparen und unkompliziert für beide Seiten sind:

Was ich jedoch nicht empfehlen kann ist fotograf . de. Damit habe ich durch die Bank weg nur negative Erfahrungen gemacht. Egal ob Benutzeroberfläche, Abos und Kündigungen. Bei mir ging da nie etwas gut.

Fazit zur Eventfotografie

Die Eventfotografie ist ein vielseitiges und anspruchsvolles Feld, das sowohl technisches Können als auch ein gutes Verständnis für menschliches Verhalten erfordert. Vom richtigen Mindset und angemessener Kleidung bis hin zu spezifischen Kameraeinstellungen und der Auswahl der richtigen Ausrüstung – jedes Detail zählt und kann den Unterschied zwischen durchschnittlichen und herausragenden Fotos ausmachen.

Eine gründliche Vorbereitung und die Kenntnis des Veranstaltungsortes sind ebenso entscheidend wie ein professioneller Umgang mit den Gästen und der effiziente Einsatz von Technologie zur Bildbearbeitung und -lieferung. Services wie Picdrop und Google Drive erleichtern die schnelle und sichere Übermittlung der bearbeiteten Bilder an die Kunden und bieten damit einen wertvollen Mehrwert.

Letztlich sollte jeder Eventfotograf stets bedenken, dass trotz aller Herausforderungen und der manchmal anspruchsvollen Arbeit die Zufriedenheit der Kunden und die Qualität der gelieferten Bilder das wichtigste Ziel darstellen. Mit den richtigen Tools, einer professionellen Herangehensweise und einem stetigen Willen zur Verbesserung kann dieser Bereich der Fotografie nicht nur befriedigend, sondern auch äußerst lohnend sein.

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